IGNetzwerkgeorgschwarzstr.#6

264539_226978890655797_8046772_nHallo Netzwerker,

das Jahr 2013 ist fast zu Ende, Zeit Bilanz zu ziehen. Für die IG Netzwerk georgschwarzstraße war es ein sehr erfolgreiches Jahr. Wir haben neue Mitglieder, Unterstützer und Sponsoren  gewinnen können.  Unsere Organisation konnte durch personelle und finanzielle Unterstützung besser strukturiert  werden. In den  Treffen, den Rundgängen, dem Debattierklub und den zahlreichen Veranstaltungen und Reisen konnten wir unser Anliegen deutlich machen, diskutieren und haben viel Zuspruch und Unterstützung erfahren. Natürlich ist nicht immer alles rosig, einige Vorhaben mussten wir wegen zu großer Widerstände zurückstellen. Geplante Gespräche mit den Fördergeldtouristen,  mit der durch die Fördergelder angelockten Generation Praktikum  und den selbsternannten Kreativen konnten nicht stattfinden. Obwohl wir von dieser Seite Gesprächsangebote hatten, mussten wir diese vorerst ablehnen.  Reaktionen auf unsere Beiträge in Foren und Veranstaltungen, sowie Einzelgespräche mit  führenden Mitgliedern dieser Szene ließen keinerlei Kritikfähigkeit  sowie Kompromissbereitschaft erkennen. Wir wurden sogar mit Drohgebärden  aufgefordert,  von  unserer Facebookseite kritische Meinungsäußerungen unserer Mitglieder zu löschen.  Was wir selbstverständlich nicht getan haben.

Dafür sind wir den zahlreichen Einladungen von engagierten Politikern, Wirtschaftsverbänden, Kreditinstituten,  Forschungsinstituten, Bürgerinitiativen, Medienhäusern  aber auch privaten Stiftungen in Deutschland und  EU-Ländern gefolgt. Wir haben dort sehr viel Interessantes erfahren und dazugelernt  aber auch  neue Unterstützer und Freunde gewonnen.  Die neu gewonnenen  Kontakte sind seitdem nicht abgerissen.  Wir beteiligen uns an einem sehr spannenden Forschungsprojekt und  arbeiten an Dokumentationen und Reportagen zu Bürgerbeteiligungen. Sehr positiv sind unsere Vorschläge zur künftigen Fördergeldpolitik in Berlin und Brüssel aufgenommen worden.  Gespräche mit Wissenschaftlern aus Amsterdam, Oslo, Hamburg, Dortmund und Mannheim waren sehr  positive Erfahrungen und brachten uns viele hilfreiche Unterstützer und freundschaftliche Kontakte.

Wie ist nun der Stand in puncto Belebung an der Georg-Schwarz-Straße und den angrenzenden Gebieten? Entgegen der der Jubelartikel der SPD nahen Presse von Leipzig  und der Äußerungen der Fördergeldempfänger, hat es trotz der jahrelangen erheblicher finanziellen Förderung  bisher keine spürbare Verbesserung der Situation im Fördergebiet gegeben. Der Gedanke den Verfall und den Lehrstand mit Wächterhäusern, Wächterläden, Ausbauhäusern zu bekämpfen ist oberflächlich gesehen keine schlechte Idee. Von den vielen Probleme die sich daraus ergeben haben, sind 2 besonders gravierend.

Eine große Personengruppe ist  immer noch von den wesentlichen Vorgängen an der Straße ausgeschlossen. Von Anfang an wurden die bereits ansässigen Anwohner und Firmen nicht in die Planung und Durchführung einbezogen. Das hat sich trotz laut werdender Kritik nicht geändert. Maßgeblich für alle Entscheidungen in dem Zusammenhang sind und waren einzig und allein das Leipziger  ASW, ein nicht an den Anwohnern interessiertes  Planungsbüro  und  neu zugezogene selbsternannte Kreative in untereinander verbundenen Vereinen  und von ihnen  animierte Leute. Jenes  ASW, in dem wesentliche Vereinsmitglieder aus dem Fördergebiet ein und aus gehen,  und der entweder nur wenig oder nichts  über die  dortige Situation  weiß, und nachweislich  auf die falschen Leute hört.  Denn die  ansässigen  Bürger wurden nicht befragt, gehört, und schon gar nicht beteiligt. Bei Fördergeldentscheidungen bleibt die  davon betroffene  Öffentlichkeit ausgeschlossen und sie werden nicht ausreichend kommuniziert um Verständnis und Unterstützung der Bürger zu erreichen. In Bürgerversammlungen werden kritische Meinungsäußerungen klein gehalten oder von bestellten Claqueuren verhindert oder niedergemacht.

Das zweite Problem ist, das den Verantwortlichen die Nachhaltigkeit der bezahlten Projekte,  Läden, und Bauvorhaben egal zu sein scheint.  Hauptsache die Häuser, die Läden werden von akzeptierten Vereinen und Personen übernommen und sind damit nicht mehr im Verantwortungsbereich der Stadt Leipzig. Was dann dort in Bezug auf Nachhaltigkeit aber auch mit den Fördergeldern und in puncto Ordnung und Sauberkeit passiert  wird nicht kontrolliert. Bei den Läden ist es egal ob es für die Konzepte einen Markt  und für die Produkte Abnehmer gibt, ob es in der Nähe Gleichwertiges gibt, ob die Gründer qualifiziert sind oder welche handelsunüblichen Öffnungszeiten angeboten werden.  Das hat zur Konsequenz, dass einige dieser Firmen, Läden, Projekte  unattraktiv, kaum frequentiert  oder sogar schon wieder geschlossen sind.

Ein Laden für Manufakturwaren musste nach kurzer Zeit schließen, weil der Umsatz aus den Provisionen der Manufakturisten nicht zum Überleben ausreichte. Jetzt sitzen in dem Laden  junge Leute im Dunkeln am Laptop. Was sie machen oder anbieten wird nicht kommuniziert. Also wieder ein Beispiel für Hauptsache der Laden ist besetzt, egal mit wem oder was.  Der Öko-Laden „Schwarzwurzel“ hatte den Sommer über seine Waren im Schaufenster der prallen Sonne ausgesetzt, was etwas über die fehlende Qualifikation des Betreibers aussagt und  was den Passanten nur ein Kopfschütteln abrang. Das eigentlich gut frequentierte „Cafe Schwarz“ hatte erst monatelang wegen Urlaub geschlossen. Es ist immer noch zu,  jetzt aber wegen Renovierung bis irgendwann 2014.  Komischerweise werden auf  ihrer Facebookseite die Möbel  schon zum Verkauf angeboten. Welcher Gastronomie-Betrieb  könnte sich das unter normalen Umständen leisten?

Was hat die IG Netzwerk georgschwarzstraße bisher gegen diese Missstände unternommen. Wir sprechen ausführlich mit den zur Veränderung bereiten  Interessierten,  diskutieren und dokumentieren Meinungen und Vorschläge, führen einen regen Austausch.  Wir nehmen alle Anregungen ernst.  Delegationen mehrerer  Mitglieder  der IG sprechen dann mit Politikern, mit der Wirtschaft und den Medien und allen Personen von denen wir glauben, dass sie uns weiterhelfen.  Nach der Übergabe der Aufzeichnungen  erzählen  wir über Erlebtes, über  Ideen und machen Vorschläge.  Bei Führungen werden Probleme verdeutlicht und Ideen und Chancen besprochen. Daraus haben sich hilfreiche und unterstützende Kontakte ergeben.  Ein langfristiges Filmprojekt wird unterstützt. IG Mitglieder haben im Viertel einen Laden und einen Gastronomie-Betrieb mit tragfähigen Konzepten eröffnet. Sie beleben damit die Straße und bieten den Netzwerkern einen Anlaufpunkt und unterstützen die Gründung eines Händlervereins.

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