IGNetzwerkgeorgschwarzstr.#6

264539_226978890655797_8046772_nHallo Netzwerker,

das Jahr 2013 ist fast zu Ende, Zeit Bilanz zu ziehen. Für die IG Netzwerk georgschwarzstraße war es ein sehr erfolgreiches Jahr. Wir haben neue Mitglieder, Unterstützer und Sponsoren  gewinnen können.  Unsere Organisation konnte durch personelle und finanzielle Unterstützung besser strukturiert  werden. In den  Treffen, den Rundgängen, dem Debattierklub und den zahlreichen Veranstaltungen und Reisen konnten wir unser Anliegen deutlich machen, diskutieren und haben viel Zuspruch und Unterstützung erfahren. Natürlich ist nicht immer alles rosig, einige Vorhaben mussten wir wegen zu großer Widerstände zurückstellen. Geplante Gespräche mit den Fördergeldtouristen,  mit der durch die Fördergelder angelockten Generation Praktikum  und den selbsternannten Kreativen konnten nicht stattfinden. Obwohl wir von dieser Seite Gesprächsangebote hatten, mussten wir diese vorerst ablehnen.  Reaktionen auf unsere Beiträge in Foren und Veranstaltungen, sowie Einzelgespräche mit  führenden Mitgliedern dieser Szene ließen keinerlei Kritikfähigkeit  sowie Kompromissbereitschaft erkennen. Wir wurden sogar mit Drohgebärden  aufgefordert,  von  unserer Facebookseite kritische Meinungsäußerungen unserer Mitglieder zu löschen.  Was wir selbstverständlich nicht getan haben.

Dafür sind wir den zahlreichen Einladungen von engagierten Politikern, Wirtschaftsverbänden, Kreditinstituten,  Forschungsinstituten, Bürgerinitiativen, Medienhäusern  aber auch privaten Stiftungen in Deutschland und  EU-Ländern gefolgt. Wir haben dort sehr viel Interessantes erfahren und dazugelernt  aber auch  neue Unterstützer und Freunde gewonnen.  Die neu gewonnenen  Kontakte sind seitdem nicht abgerissen.  Wir beteiligen uns an einem sehr spannenden Forschungsprojekt und  arbeiten an Dokumentationen und Reportagen zu Bürgerbeteiligungen. Sehr positiv sind unsere Vorschläge zur künftigen Fördergeldpolitik in Berlin und Brüssel aufgenommen worden.  Gespräche mit Wissenschaftlern aus Amsterdam, Oslo, Hamburg, Dortmund und Mannheim waren sehr  positive Erfahrungen und brachten uns viele hilfreiche Unterstützer und freundschaftliche Kontakte.

Wie ist nun der Stand in puncto Belebung an der Georg-Schwarz-Straße und den angrenzenden Gebieten? Entgegen der der Jubelartikel der SPD nahen Presse von Leipzig  und der Äußerungen der Fördergeldempfänger, hat es trotz der jahrelangen erheblicher finanziellen Förderung  bisher keine spürbare Verbesserung der Situation im Fördergebiet gegeben. Der Gedanke den Verfall und den Lehrstand mit Wächterhäusern, Wächterläden, Ausbauhäusern zu bekämpfen ist oberflächlich gesehen keine schlechte Idee. Von den vielen Probleme die sich daraus ergeben haben, sind 2 besonders gravierend.

Eine große Personengruppe ist  immer noch von den wesentlichen Vorgängen an der Straße ausgeschlossen. Von Anfang an wurden die bereits ansässigen Anwohner und Firmen nicht in die Planung und Durchführung einbezogen. Das hat sich trotz laut werdender Kritik nicht geändert. Maßgeblich für alle Entscheidungen in dem Zusammenhang sind und waren einzig und allein das Leipziger  ASW, ein nicht an den Anwohnern interessiertes  Planungsbüro  und  neu zugezogene selbsternannte Kreative in untereinander verbundenen Vereinen  und von ihnen  animierte Leute. Jenes  ASW, in dem wesentliche Vereinsmitglieder aus dem Fördergebiet ein und aus gehen,  und der entweder nur wenig oder nichts  über die  dortige Situation  weiß, und nachweislich  auf die falschen Leute hört.  Denn die  ansässigen  Bürger wurden nicht befragt, gehört, und schon gar nicht beteiligt. Bei Fördergeldentscheidungen bleibt die  davon betroffene  Öffentlichkeit ausgeschlossen und sie werden nicht ausreichend kommuniziert um Verständnis und Unterstützung der Bürger zu erreichen. In Bürgerversammlungen werden kritische Meinungsäußerungen klein gehalten oder von bestellten Claqueuren verhindert oder niedergemacht.

Das zweite Problem ist, das den Verantwortlichen die Nachhaltigkeit der bezahlten Projekte,  Läden, und Bauvorhaben egal zu sein scheint.  Hauptsache die Häuser, die Läden werden von akzeptierten Vereinen und Personen übernommen und sind damit nicht mehr im Verantwortungsbereich der Stadt Leipzig. Was dann dort in Bezug auf Nachhaltigkeit aber auch mit den Fördergeldern und in puncto Ordnung und Sauberkeit passiert  wird nicht kontrolliert. Bei den Läden ist es egal ob es für die Konzepte einen Markt  und für die Produkte Abnehmer gibt, ob es in der Nähe Gleichwertiges gibt, ob die Gründer qualifiziert sind oder welche handelsunüblichen Öffnungszeiten angeboten werden.  Das hat zur Konsequenz, dass einige dieser Firmen, Läden, Projekte  unattraktiv, kaum frequentiert  oder sogar schon wieder geschlossen sind.

Ein Laden für Manufakturwaren musste nach kurzer Zeit schließen, weil der Umsatz aus den Provisionen der Manufakturisten nicht zum Überleben ausreichte. Jetzt sitzen in dem Laden  junge Leute im Dunkeln am Laptop. Was sie machen oder anbieten wird nicht kommuniziert. Also wieder ein Beispiel für Hauptsache der Laden ist besetzt, egal mit wem oder was.  Der Öko-Laden „Schwarzwurzel“ hatte den Sommer über seine Waren im Schaufenster der prallen Sonne ausgesetzt, was etwas über die fehlende Qualifikation des Betreibers aussagt und  was den Passanten nur ein Kopfschütteln abrang. Das eigentlich gut frequentierte „Cafe Schwarz“ hatte erst monatelang wegen Urlaub geschlossen. Es ist immer noch zu,  jetzt aber wegen Renovierung bis irgendwann 2014.  Komischerweise werden auf  ihrer Facebookseite die Möbel  schon zum Verkauf angeboten. Welcher Gastronomie-Betrieb  könnte sich das unter normalen Umständen leisten?

Was hat die IG Netzwerk georgschwarzstraße bisher gegen diese Missstände unternommen. Wir sprechen ausführlich mit den zur Veränderung bereiten  Interessierten,  diskutieren und dokumentieren Meinungen und Vorschläge, führen einen regen Austausch.  Wir nehmen alle Anregungen ernst.  Delegationen mehrerer  Mitglieder  der IG sprechen dann mit Politikern, mit der Wirtschaft und den Medien und allen Personen von denen wir glauben, dass sie uns weiterhelfen.  Nach der Übergabe der Aufzeichnungen  erzählen  wir über Erlebtes, über  Ideen und machen Vorschläge.  Bei Führungen werden Probleme verdeutlicht und Ideen und Chancen besprochen. Daraus haben sich hilfreiche und unterstützende Kontakte ergeben.  Ein langfristiges Filmprojekt wird unterstützt. IG Mitglieder haben im Viertel einen Laden und einen Gastronomie-Betrieb mit tragfähigen Konzepten eröffnet. Sie beleben damit die Straße und bieten den Netzwerkern einen Anlaufpunkt und unterstützen die Gründung eines Händlervereins.

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IGNetzwerkgeorgschwarzstr.#5

kein VorbeikommenBeitrag vom 23.11.13

Hallo Netzwerker,    

in den letzten Monaten hatten die Mitglieder der IG viele interessante Begegnungen mit interessierten Leuten, mit Kritikern, mit Politikern und den Medien. Außerdem haben wir viel Post bekommen. Größtenteils waren es positive Reaktionen auf uns sowie einige wenige unsachliche Kommentare zu unserer Facebook-Seite und den Blog auf die wir entsprechend reagiert haben. Beispiele dafür werden wir jetzt und in Zukunft hier veröffentlichen.

Am 18.07.13 erhielten wir folgende E-Mail (Auszug) von Mitgliedern der kunZstoffe – urbane Ideenwerkstatt e.V. und der Wohnungsgesellschaft mbH Central LS W33:

Sehr geehrte Mitglieder der „IG Netzwerk Georg-Schwarz-Straße“,

wir haben vor Kurzem Ihre Facebook-Seite entdeckt, auf der Sie sich zu verschiedenen Aspekten der Entwicklung unseres Stadtteils äußern, wobei die Aktivitäten unseres Vereins bzw. unserer Wohnprojekte zum Teil scharf kritisiert werden. Wir sind darüber offengestanden ziemlich irritiert, da wir uns von unseren Vorhaben stets eine positive Wirkung auch für unsere Nachbarschaft wünschen, und vermuten, dass Ihre Wahrnehmung teilweise auf nicht zutreffenden Vorannahmen beruht. Außerdem geht für uns aus Ihren diversen Äußerungen nicht hervor, welche andere Entwicklung für die Georg-Schwarz-Straße als die gegenwärtige – die Sie offenbar als negativ empfinden – Sie sich wünschen würden. (Auch wir sind übrigens nicht uneingeschränkt glücklich über jeden Aspekt der momentanen Veränderungen, wenn auch vielleicht aus anderen Gründen als Sie.) Um Ihre Kritik besser zu verstehen, allfällige Missverständnisse ausräumen zu können und hoffentlich zu einer konstruktiven Debatte über die Zukunft unseres Stadtteils zu gelangen, möchten wir Sie einladen, sich einmal zu einem offenen Gespräch mit uns zu treffen.

Unsere Antwort (Auszug) dazu:

Sehr geehrte Mitglieder der Vereine und der Wohnungsgesellschaft mbH Central LS W33,

wir Netzwerker sind auch etwas irritiert, das Sie unseren Äußerungen auf der Facebookseite und dem Blog nicht entnehmen können,  was uns antreibt und was uns stört. Und sollten Sie wirklich nicht gemerkt haben, dass Ihre Vorhaben häufig keine positive Wirkung auf Ihre  Nachbarschaft haben?  Wir glauben das nicht. Die Altlindenauer zeigen doch sehr deutlich wie zu Ihren Projekten stehen.  Glauben Sie ernsthaft,  dass das  wöchentliche Frübü eine positive Wirkung hat, und das das Sitzen im Schaufenster außer Ihnen einer witzig findet?  Oder das Straßenfest, welches  trotz mehrfacher Kritik einfach so weiter macht und nur Ihre Klientel bedient? Es wäre ein Anfang wenn Sie ehrlich dazu stehen, dass es Ihnen nicht um die Georg-Schwarz-Straße und Ihre Belebung geht, sondern dass Sie Aussicht auf nicht zurückzuzahlende Fördermittel und andere Kredite und die diesbezüglichen Freiheiten, die Ihnen die Stadt Leipzig dazu einräumt, der Grund war hier her zu kommen.   In einem Artikel aus der Anfangszeit von Hinzundkunz war es nachzulesen, dass Sie eigentlich nicht hierher wollten.  Sie wurden auch nicht müde immer wieder darauf  hinzuweisen wie grau und trist die Straße war.  Nicht nur das kam  als arrogant  rüber!  Wenn  Sie sich wirklich mal die Mühe machen würden, sich mit der Geschichte der Straße, des Viertels zu beschäftigen, mal mit Ihren Nachbarn mehr als 3 Worte zu sprechen, hätten Sie erfahren das das Leben hinter den tristen Fassaden sehr lebenswert war und ist. Hier gab und gibt  es kleine Oasen, auch künstlerische.  Das soll  nicht heißen,  dass die Sanierung der Häuser und die sogenannte Belebung  der Straße  nicht schon lange überfällig ist. Aber das geht auf keinen Fall ohne die Anwohner  einzubeziehen, so wie es bei uns geschehen ist und immer noch geschieht.  Die, wie Sie sie nennen,  teilweise auf nicht zutreffenden Vorannahme beruhende Wahrnehmung, liegt an der schlechten Kommunikation Ihrer Projekte, Vereine und der Wohnungsgesellschaft mbH Central LS W33. Warum haben  die Gründungsmitglieder Doppelfunktionen?  Leute die sich für die Stadt Leipzig darum kümmern sollen das leer stehende Häuser Käufer finden, kaufen sie selbst? Warum werden die Häuser nicht bevorzugt Anwohnern angeboten? Warum gibt es dazu keine Immobilienbörse? Warum beschäftigen Sie bei Ihren Bauvorhaben keine Lindenauer Firmen um das Viertel zu stärken? Um auf Ihren Gesprächswunsch zurückzukommen. Da die Netzwerker Ihre Mitglieder bereits auf Foren , dem Straßenfest und Veranstaltungen getroffen haben und feststellen mussten, dass Sie nicht mit Kritik umgehend können, ist für uns zur Zeit kein Gesprächstermin denkbar. Sollten unsere Worte bei Ihnen etwas bewirken und wir ein Umdenken Ihrerseits erkennen,  dann sähe die Situation anders aus.

Hier findet ihr den erwähnten Artikel:

Artikel LB Die jungen Wilden…

Danach erhielten wir am 30.07.13 noch eine E-Mail mit einem 10 seitigen Anhang von den Mitgliedern der kunZstoffe – urbane Ideenwerkstatt e.V. und der Wohnungsgesellschaft mbH Central LS W33.  Für unseren Blog zu viel Text. Nur so viel dazu, erzählt wird dort die Entwicklung der Vereine, ganz anders als das was unsere Erlebnisse und Erkenntnisse sind. Nach mehreren Abschnitten werden wir aufgefordert bestimmte Meinungsäußerungen von unserer Facebook-Seite und dem Block zu entfernen. Keine gute Voraussetzung Probleme und Mißverständnisse auszuräumen.   Cafe Geggo

 

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IGNetzwerkgeorgschwarzstr.#4

405831_540278116034768_1918766678_nBeitrag vom 21.07.13

Hallo Netzwerker,

Der Deutscher Städtetag hat ein, nicht nur für uns, interessantes  Arbeitspapier zur Beteiligungskultur in der integrierten Stadtentwicklung veröffentlicht. Der Text ist in einem schrecklichen beamtendeutsch, bitte lasst Euch davon nicht abschrecken! Für uns nicht nachvollziehbar ist, dass dort erwähnt wird,  die Stadt Leipzig würde an einem Regelwerk für mehr Bürgerbeteiligung arbeiten. Alles was wir im Fall unserer Straße und anderen städtischen Entwicklungen erleben, spricht eindeutig dagegen. Eines der größten Probleme der Bürger, die sich engagieren wollen, es fehlt an Transparenz. Unserer Meinung nach, werden hautsächlich Bürger von denen eher kritiklose, einvernehmliche Meinungsäußerungen  zu erwarten sind, einbezogen. Es gibt ein Konstrukt von Vereinen und Stiftungen in die außer den Regierenden und ihrer Verwaltung nur die Unterstützer unserer  Stadtführung Zugang haben. Von Veranstaltungen und Ergebnissen dieser Gremien erfährt der engagierte, aber kritischische Bürger oft erst im nachhinein, oder wird ausgeladen. Auf den Webseiten dieser  Organistionen ist nicht ersichtlich, welche Personen von Seiten der Stadt und den Bürgern, mit welcher Verantwortlichkeit hinter den jeweiligen Gremium stecken.  Wir wollen alles dafür tun, dass sich diese Zustände bald ändern!  

Zur Einführung:

Die Arbeitsgruppe Bürgerbeteiligung des Deutschen Städtetages (DST) hat ein Arbeitspapier zur »Beteiligungskultur in der integrierten Stadtentwicklung« verfasst. Das im April 2013 veröffentlichte Dokument soll Kommunen ermutigen und dabei unterstützen, eine umfassende kommunale Beteiligungskultur jenseits einzelner Modellprojekte weiterzuentwickeln. In seinen Kapiteln thematisiert es den gesellschaftspolitischen Kontext von Bürgerbeteiligung, skizziert Eckpunkte einer Beteiligungs- und Planungskultur – auch bei (formellen) Planungsverfahren – und formuliert Qualitätsstandards.

Weil das Problem auch uns Netzwerker zunehmend tangiert veröffentlichen hier einige Auszüge aus dem Text. Wer sich von Euch den kompletten Text ansehen will, der findet am Ende des Textes den entsprechenden Link.

Zu Inhalt:

1.2. Wachsende Beteiligungsbereitschaft – Beteiligungshemmnisse

Unter diesen Rahmenbedingungen sind eine erweiterte Beteiligung der Bürgerschaft und die geforderte größere Transparenz von Planungs-und Entscheidungsprozessen mit großen Herausforderungen und enormen Anstrengungen verbunden. Trotz vielfältiger Beteiligungsformen und Mitsprachemöglichkeiten hat offensichtlich ein zunehmender Teil der Bürgerinnen und Bürger den Eindruck, dass Veränderungen ihrer Lebensumwelt über ihre Köpfe hinweg entschieden werden und die Interessen von weniger durchsetzungsfähigen Gruppen unter den Tisch fallen. So sind oft diejenigen benachteiligt, die eher zu den Verlierern des Bildungssystems zählen. „Soziale Ungleichheit wirkt sich somit auch auf die politische Gleichheit aus“ (Koop u.a. 2011: 107). Die Folge ist eine weit verbreitete Skepsis gegenüber Institutionen und Akteuren der Politik.

Gleichzeitig nimmt der Wunsch nach intensiveren Beteiligungsmöglichkeiten zu. In einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung gaben über 80 % der Befragten an, dass sie sich mehr Beteiligungs- und Mitsprachemöglichkeiten im politischen Prozess wünschen. Immerhin 60 % dieser Befragten äußerten zudem ihre Bereitschaft, sich in Form von Bürgerbegehren, Diskussionsforen oder Anhörungen aktiv zu beteiligen (Bertelsmann Change 2011: 18). Die hohe Beteiligungsbereitschaft auf der einen und die Unzufriedenheit mit den etablierten politischen Entscheidungssystemen auf der anderen Seite machen „eine neue Verständigung über Formen lokaler Demokratie und eine lokale Beteiligungskultur … notwendig“ (Bock u. a. 2011: 16).

Deshalb überrascht es nicht, dass sich viele Vorschläge zur Lösung des Dilemmas auf direkt demokratische Instrumente (z. B. Bürgerbegehren, Bürgerentscheid) oder auf diskursive Verfahren (z. B. Bürgerhaushalt, Bürgerpanel) sowie auf selbst organisierte Aktionen wie z.B. Bürgerinitiativen, Unterschriftenlisten etc. als Ergänzung zu den etablierten Instrumenten der repräsentativen Demokratie beziehen. Nur bei wenigen meist sehr aufwändigen Verfahren gelingt es, eine hinreichende Repräsentativität in der Bürgerbeteiligung zu erreichen. Bürgerinnen und Bürger, die sich an Planungsprozessen beteiligen wollen, stoßen zudem auf immer komplexere Sachverhalte und durch rechtliche oder finanzielle Vorgaben des Bundes bzw. der Europäischen Union eingeschränkte kommunale Handlungsspielräume. Oftmals sich über Jahre hinziehende, komplizierte Planungsprozesse sind nicht selten mit wenig transparenten Entscheidungsfindungen im politischen Raum verknüpft. Bei den interessierten und aktiven Bürgerinnen und Bürgern erzeugen solche Verfahren hohe Frustrationen, viele wenden sich ab und beschäftigten sich mit anderen Themen.

1.3. Bürgergesellschaft und Urban Governance : Weiterentwicklung der Beteiligungskultur? (Urban Governanceoft wird übersetzt als städtische Regierungs-, Amts- bzw. Unternehmensführung)

Der Kerngedanke von Urban Governance besteht darin, „dass gesellschaftlich relevante Entscheidungen nicht allein vom Staat gefällt werden, sondern Ergebnis von Aushandlungsprozessen sind, an denen zwar auch staatliche Akteure teilnehmen, in denen diese Akteure jedoch keineswegs alle Fäden in der Hand behalten“ (Nuissl/Hilsberg 2009: 5). Der Urban Governance- Ansatz beinhaltet also im Idealfall trilaterale Kooperationsformen zwischen Kommune, Wirtschaft und Bürgerschaft (Romeike 2009: 41), während in der Praxis eher bilaterale Formen festzustellen sind.

Entwicklungen auch auf kommunaler Ebene entziehen sich zunehmend einer unmittelbaren oder alleinigen politischen Kontrolle und unterliegen vielfältigen Formen einer zivilgesellschaftlichen Einflussnahme durch Mitwirkung und Beratung. Runde Tische, Foren, Agenda 21-Initiativen, und verschiedene Formen von Netzwerken stellen Schritte zur Governance dar, können traditionelle Government-Strukturen aber nicht ersetzen. „Denn sie haben den formalen Status von Vorentscheider-Gruppierungen. Um zu legitimierten Entscheidungen zu kommen, sind sie immer noch abhängig von den legitimierten politisch­administrativen Strukturen, also Gemeinderat, Bürgermeister und Verwaltung“ (Fürst 2007: 6).

In der Partizipationsforschung wird der Governance-Ansatz im Zusammenhang mit der „Bürgerkommune“ als eine weitere Stufe der Verwaltungsmodernisierung (nach der „Ordnungskommune“ und der „Dienstleistungskommune“) diskutiert (vgl. hierzu Sinning, 2005, 579 ff.). Ihre besonderen Merkmale sind:

  • Der Bürger steht im Mittelpunkt der Kommune; das Handeln der Verwaltung ist  auf den Bürger   ausgerichtet.
  • Der Bürger ist nicht nur Empfänger sondern auch „Ko-Produzent“ vonLeistungen und bringt sich so aktiv in kommunale Themen ein. Damit ist er mitverantwortlich für die mit seiner Mitwirkung getroffenen Entscheidungen.

Der öffentlichen Hand kommt in diesem Konzept die Aufgabe zu, die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung durch die Bürgerinnen und Bürger zu fördern und zu stärken. Neben der Bereitstellung der rechtlichen Strukturen stellt eine durchgängige Bürgerorientierung mit dem Ziel einer verlässlichen Beteiligungskultur eine wesentliche Grundlage des kommunalen Handelns dar. Dies bedeutet, dass Verfahren und Techniken auf die unterschiedlichen Zielgruppen abgestellt sein müssen. Gegebenenfalls müssen auch besondere Ressourcen zur Verfügung stehen, damit die Bürgerschaft ihre Angelegenheiten erfolgreich in die Hand nehmen kann (vgl. auch Deutscher Bundestag 2002a: 33).

Ob dieses Leitbild der Bürgerkommune praxistauglich ist, sei dahin gestellt. Kritiker argumentieren, dass es letztlich nur darum gehe, über ehrenamtliches Engagement die öffentlichen Haushalte zu entlasten, eine Privatisierung der Daseinsvorsorge zu rechtfertigen oder für Verständnis bei Leistungseinschränkungen zu werben. Andererseits könnte ein positiver Effekt sein, dass Demokratie so praktisch gelebt werden kann (vgl. Romeike 2009: 106 ff).

Vieles spricht dafür, dass die Entwicklung zur „Bürgergesellschaft“ in zahlreichen kommunalen Handlungsfeldern längst begonnen hat. Die repräsentative Demokratie kann durchaus mit den innovativen Ansätzen der „Bürgerkommune“ bzw. der „Urban Governance“ verknüpft werden. Um das Zusammenwirken von Staat und Gesellschaft im Sinne der Bürgerkommune und der Urban Governance zu ermöglichen, müssen unter Beachtung des § 28 Abs. 2 GG Regelungen gefunden werden, die eine weitgehende Einbeziehung und Beteiligung von Bürgern und Wirtschaft ermöglichen, wie z. B. eine vom Gemeinderat verabschiedete Hauptsatzung, die „Rahmen und Grundlagen für demokratische Prozesse“ in der Kommune enthalten. (Hill 2005: 573). Urban Governance kann sich nur entwickeln, wenn eine „kommunikative Planungskultur“ vorhanden ist, die ein „verlässliches Klima der Dialogbereitschaft“ voraussetzt (Selle 2007b: 70).

Ansätze einer guten und praktikablen Beteiligungskultur liegen in vielen Städten mit der Umsetzung von Projekten der Stadtsanierung vor (insbesondere im Programm „Soziale Stadt“), denen in der Regel ein ganzheitlicher Ansatz zugrunde liegt (vgl. Difu 2003). Auch die Erarbeitung und Umsetzung von Integrierten Stadtentwicklungskonzepten bieten vielfältige Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung zu mehr Bürgerorientierung und Beteiligungskultur. Die integrierte Stadtentwicklungsplanung stellt innerhalb der kommunalen Verwaltung eine geeignete Plattform zur Verfügung, um eine Kultur der Beteiligung der Bürgerschaft an kommunalen Planungs- und Entscheidungsprozessen systematisch und strategisch zu entwickeln. Sie nimmt die ökonomischen, ökologischen, sozialen und kulturellen Dimensionen der nachhaltigen Stadt in gleicher Weise in den Blick (vgl. Deutscher Städtetag 2011). Eine verstärkte Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern wird die hauptamtliche Arbeit der Verwaltung, ihr Selbstverständnis und ihre Aufgaben verändern – nicht zuletzt, weil von einem erheblichen Unterstützungsbedarf ausgegangen werden kann (vgl. Romeike 2009: 108).

2.     Eckpunkte einer Beteiligungs- und Planungskultur

2.1. Potenziale und Ziele 

Durch die systematische Verknüpfung der Planungs- und Entscheidungsprozesse mit geeigneten Kommunikationsverfahren kann ein strategisches und kooperatives Stadtentwicklungsmanagement entscheidende Beiträge zur Weiterentwicklung einer kommunalen Beteiligungskultur leisten. Politik und Verwaltung sind gefordert, dabei vor allem folgende Kriterien zu erfüllen:

  • Anerkennung der Interessenvielfalt sowie des Selbstbestimmungs- und Mitwirkungsbedürfnisses der Bürgerschaft.
  • Einbeziehung aller sozialen und kulturellen Gruppen der Bevölkerung.
  • Frühzeitige und umfassende Information über beabsichtigte Planungen und Projekte.
  • Wertschätzung und Nutzung der Erfahrungen und des Sachverstandes von Bürgerinnen und Bürgern in allen Planungs- und Entscheidungsprozessen.
  • Kooperative Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen für den Stadtrat in einem öffentlichen und ergebnisoffenen Diskurs.
  • Wirtschaftlicher Umgang mit den knappen städtischen Ressourcen – sowohl im Verfahren als auch bei Lösungsvorschlägen.
  • Aufstellung verlässlicher und verbindlicher Regeln für Beteiligungsverfahren.

Die Ziele für eine Weiterentwicklung einer kommunalen Beteiligungs- und Planungskultur können wie folgt beschrieben werden:

1. Ermöglichung von Teilhabe an der Stadtentwicklung durch

  • Frühzeitige Information über Themen, Verfahren, Zusammenhänge und insbesondere Entscheidungsregeln. Information ist Voraussetzung für alle Beteiligungsverfahren, denn sie fördert die Transparenz, und damit die Akzeptanz politischer Entscheidungen. Informationen müssen für alle Akteure frei zugänglich sein. Dies ist in der Praxis bislang schwer einzulösen, obwohl die technischen Möglichkeiten durchaus vorhanden sind. Hierfür bedarf es eines Paradigmenwechsels in der Informationskultur der öffentlichen Verwaltungen.
  • Mitwirkung (Konsultation), d. h. Betroffene und Interessierte bringen ihre Ideen für Konzepte und Projekte ein. Sie identifizieren sich mit dem Vorhaben, beraten mit ihrem lokalen und spezifischen Wissen die Entscheidungsträger und übernehmen für diese Zusammenarbeit auch die Verantwortung. Wenn die gewählten Repräsentanten der Bürgerschaft diese Form der Politikberatung aktiv einfordern, wird ihre Rolle als Entscheidungsträger im kommunalpolitischen Prozess sogar gestärkt.
  • Mitentscheidung (Kooperation), d. h. Beteiligte können innerhalb eines vorgegebenen Rahmens Entscheidungen treffen, wie dies beispielhaft bei der Verwendung von stadtteilbezogenen Budgets im Programm „Soziale Stadt“ bereits heute möglich ist. Damit übernehmen sie Verantwortung für Maßnahmen und Projekte. Entscheidungen werden in ergebnisoffenen Beteiligungsprozessen ausgehandelt; Kommune, Bürgerschaft, Wirtschaft und weitere Akteure sind gleichberechtigte Partner im Verfahren. Diese weitgehende Form der Beteiligung setzt eine Beteiligungs- und Planungskultur mit allgemein akzeptierten Standards und Regeln voraus. Erreichen von qualitativ besseren Ergebnissen: Durch die Einbeziehung von Kenntnissen und Wissen der Akteure werden unterschiedliche Sichtweisen und Ziele transparent. Diese können die Kenntnisse über die Voraussetzungen und damit die Ergebnisse der Planung verbessern bzw. die Schnittmenge der berücksichtigten Interessen vergrößern. Dies gilt auch, wenn im Rahmen der Beteiligung kein Konsens gefunden wird.

Akzeptanz für Konzepte und Maßnahmen der Stadtentwicklung: Eine breite Zustimmung für Planungsvorhaben wird die Umsetzung der Vorhaben erleichtern und den Aufwand für die politische und juristische Konfliktbearbeitung reduzieren. Darüber hinaus wird Vertrauen aufgebaut, das wiederum Grundlage für eine gute zukünftige Zusammenarbeit ist. Planungsprozesse können sich so verstetigen. (Busch 2009: 96-97).

Mitverantwortung der beteiligten Akteure für gemeinsam erzielte Ergebnisse: Das setzt die Bereitschaft bei Verwaltung und Politik voraus, Bürgerinnen und Bürger weitgehend in Entscheidungen einzubeziehen oder ihnen in einem definierten Rahmen Entscheidungen zu übertragen.

Aktivierung von kontinuierlichem Interesse am Gemeinwesen Stadt: Die Befassung mit unterschiedlichsten Themen der Stadtentwicklung führt zu Lernprozessen und damit zu einer Ausweitung der Kompetenzen bei allen Beteiligten. Diese Lernprozesse beziehen sich nicht nur auf die fachliche Seite, sondern insbesondere auch auf Erfahrungen, eigene Interessen zu artikulieren, diese zu vertreten, dafür Verantwortung zu übernehmen und sich so zunehmend an der Stadtentwicklung zu beteiligen.

Hier findet Ihre den kompletten Text:

http://www.staedtetag.de/imperia/md/content/dst/veroeffentlichungen/mat/mat_beteiligungskultur_2013_web.pdf    IMG-20130504-00410


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IGNetzwerkgeorgschwarzstr.#3

Beitrag vom 30.06.13bild3

Hallo Netzwerker,

Anwohner und Einzelhändler müssen gemeinsam handeln Einkaufscenter sind nach der Meinung vieler Politiker immer noch Mittel zur Revitalisierung der Städte. Für die Anwohner und den Einzelhandel hat das oft dramatische Auswirkungen. Am Anfang klingt alles immer schön. Die Stadt werde gestärkt. Alle, wirklich alle Anwohner und der vorhandene Einzelhandel sollen profitieren. Ganz nebenbei erhält das Stadtbild einen modernen Anstrich. Und keiner muss auch nur einen Cent dazu bezahlen, weder die Stadtväter, noch die Anwohner und Einzelhändler. So in etwa lauten die Versprechungen wenn einer der großen Center-Betreiber vor den Toren der Stadt steht und herein gelassen werden will. Dann einige Jahre nach der Ansiedlung des Centers wird die Lage für Anwohner und Einzelhändler zunehmend dramatisch. Es findet eine Absaugung von Kaufkraft aus den bisherigen Einkaufslagen statt.

Auszüge aus einem Gespräch mit Center-Kritiker Holger Pump-Uhlmann

Center-Betreiber beteuern immer wieder, ihre Center so in die Innenstädte zu integrieren, dass der gesamte Einzelhandel davon profitiert. Ist das realistisch umsetzbar?

Die Center-Entwickler haben ein Geschäftsmodell das sie allen Kommunen anbieten. Ihre Strategie ist es, auf den interkommunalen Wettbewerb hinzuweisen, in den Städten Ängste zu erzeugen und die Kommunen zu überreden, sich an dem Wettrüsten mit Einkaufscentern zu beteiligen, weil dies die Kunden nun einmal verlangen. Dadurch würde die Attraktivität der Städte gewinnen und an Einzelhandelszentralität hinzugewonnen. Fatalerweise glauben viele Kommunalpolitiker das. Wie Frau Walther von der Hafen City Universität Hamburg in ihrer DFG-Studie zeigen konnte, ist der Zugewinn an Einzelhandelszentralität marginal. Während eine kluge Centerentwicklung sich rechnet gehört das Gros des vorhandenen innerstädtischen Einzelhandels zu den Verlierern. Durch die Centerentwicklung findet eine innerstädtische Umstrukturierung des Einzelhandels statt. Von einer gelungenen Integration kann selten gesprochen werden.

Welche Wirkung erzielt ein großes innerstädtisches Einkaufscenter, insbesondere im Bezug auf Einzelhandelslagen, die nicht in unmittelbarer Nähe des Centers liegen?

Wie ich mit meinen Kollegen in der sogenannten „Difu-Studie” nachweisen konnte, haben Kernrandlagen die schädlichsten Auswirkungen, sind aber nach wie vor am beliebtesten. Hier gibt es häufig kostengünstige größere Brachflächen, die verkehrstechnisch gut zu erreichen sind. Es profitieren immer nur die Bereiche, die unmittelbar in Centernähe liegen. Je weiter ein Geschäft vom Center entfernt ist , desto stärker ist in aller Regel dessen Abwertung. In unserer Studie haben wir Leerstände, Passantenfrequenz, Geschäftszahl, Filialisierungsgrad, Verkaufsfläche des Centers, Zentralität, Kaufkraft und Umsatzkenziffern drei bis vier Jahre vor und nach dem Center erfasst. Daraus konnten wir präzise Aussagen zur Entwicklung der Innenstädte treffen. Die Erfahrungen zeigen ganz klar, dass die in der Regel überdimensionären Center-Ansiedlungen in den wenigsten Fällen tatsächlich zur Stärkung der Innenstadt beitragen. Dieses hehre Ziel widerspricht der eigentlichen Intention der Center-Betreiber, die den Umsatz in ihr Objekt verlagern wollen und, das liegt in der Natur der Sache, kein Verantwortungsbewußsein für den Rest der Innenstadt besitzen.

Zur Person: Dr. Holger Pump-Uhlmann, Architekt, Architekturhistoriker, Stadtplaner und Publizist, gilt als profilierter Kritiker von Center Ansiedlungen. Autor Carsten T.

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IGNetzwerkgeorgschwarzstr.#2

Beitrag vom 31.05.13

Hallo Netzwerker,

vor kurzem haben wir euch  auf einen Artikel der  LVZ Lokalredaktion aufmerksam gemacht.  Man suchte Interessenten, die sich zu den Fragen, was macht die Stadtteile Lindenau und Leutzsch  lebenswert äußern würden? Außerdem  wollte man  den Problemen vor Ort auf den Grund gehen und interessierten Einwohnern eine Stimme geben.  Viele Leute, Anwohner und Netzwerker fanden die Idee gut und wollten sich äußern. Dann  wurden wir jedoch über diverse  Anmeldungsversuche informiert, die  der LVZ Lokalredaktion nicht passten und die mit sehr merkwürdigen Begründungen abgesagt wurden sind. Spätestens als die Absagen  kamen war allen  klar, es wird wieder ein unkritischer Jubelartikel!  Am 24.05.13 stand dann der entsprechende Artikel in der LVZ und nichts von dem angekündigten Fragen  und Themen wurde auch nur ansatzweise  angesprochen. Unsere Befürchtungen hatten sich erfüllt.   Wenn wir uns ansehen wen die Lokalredaktion da zu  Wort kommen lassen hat,  wird klar warum es wieder  nur  so ein  Artikel wurde,  der nur wenig mit der Realität zu tun hat.  Die LVZ Leute haben die immer  gleichen unbeliebten Galionsfiguren des überall zum Einsatz kommenden Planungsbüro Stadtlabor, des Magistralenmanagement , des Leutzscher Bürgervereins  und deren Freunde für ihre Interviews ausgewählt.  Fritjof Mothes ,  Daniela Nuß, Roman Grabolle und Christina Weiß  zeigen mit ihren Aussagen, dass sie ganz und gar nicht geeignet sind, für das was die LVZ Lokalredaktion eigentlich vor hatte. Auch Roman Raschke  vom Leutzscher Bürgerverein darf nicht fehlen in der Runde von  Leuten, die nicht müde werden alles gut zu finden,  was im Viertel passiert und die Anwohner und Gewerbetreibende nicht ernst nehmen,  welche  von Anfang an bei der Planung der Vorhaben, wie wir jetzt wissen,  bewusst ignoriert wurden, und die nun  mit der falschen Förderpolitik und ihren Folgen nicht einverstanden sind.  Wie man an unserem Netzwerk und den anderen Vereinen die im Entstehen sind sieht, versammeln sich immer mehr Leute um sich gegen die falschen  Entwicklungen zu wehren.  Das nun eine Veranstaltungsreihe geplant ist, die alle  an einen Tisch bringen soll, ist lange überfällig.  Dieses Vorhaben wird jedoch mit sehr viel Skepsis gesehen, da alle bisherigen Bürgerveranstaltungen so gestaltet und moderiert wurden, das hauptsächlich bestellte Anhänger der Organisatoren zu Wort kamen, Kritik nicht angenommen wurde und alles inszeniert wirkte.   R.W.

zum Straßenfest am 04.05.13 gefährliche Straßenbesetzung

zum Straßenfest am 04.05.13 gefährliche Straßenbesetzung

 

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IGNetzwerkgeorgschwarzstr.#1

2013-06-09 00.59.57neuBeitrag vom 12.03.2013

Hallo Netzwerker,

seit geraumer Zeit  wird in Leipzig an der Belebung der Lindenauer Georg-Schwarz-Straße gearbeitet.  Früher leer stehende und verfallene Häuser wurden zu günstigen Preisen verkauft und verpachtet. Einige neue Läden sind in diesen Häusern entstanden. Dabei standen nicht der tatsächliche Bedarf im Mittelpunkt sondern dafür vorgesehene Fördermittel, welche nicht zurückgezahlt werden müssen. Darum werden die Angebote dieser Läden auch nur wenig angenommen. Die finanziellen Mittel dafür stammen aus verschiedenen Förderprogrammen. Damit die Verantwortlichen der Stadt Leipzig erfahren wie Anwohner über die anstehenden Fördermaßnahmen denken, ist ein sogenannter Magistralenrat gebildet worden. Dieser Magistralenrat sollte sich aus interessierten Bürgern zusammensetzen. Doch er besteht zu 90% aus befangenen Leuten die zum Teil von der Stadt Leipzig bezahlt werden oder mit ihr Geschäfte machen und aus Leuten, die bereits gefördert wurden. Anwohner die schon lange an der Georg-Schwarz-Straße  wohnen oder lange ansässige Gewerbetreibende wurde weder in die Planung der Belebung der Straße gehört und einbezogen, sie haben auch keine Lobby im Magistralenrat und bei den Verantwortlichen der Stadt Leipzig. In jüngster Zeit bleibt es nicht dabei dass die Meinung der langjährigen Anwohner und Gewerbetreibenden ignoriert wird, sie werden jetzt sogar als unterbelichtet dargestellt, wenn sie mit Fördermaßnahmen die gegen rechtliche Fördervorgaben verstoßen nicht einverstanden sind. Das letzte Beispiel ist ein abgeschlossenes Projekt das nachträglich mit Fördermitteln bedacht worden ist, obwohl dies in der entsprechenden Förderrichtlinie eindeutig untersagt wird.

Zitat aus einem Protokoll der Verantwortlichen der Stadt Leipzig zu diesem Projekt nachträgliche Finanzierung von Leuchtkästen an den geförderten Läden und Gastronomie:
Auch wenn nicht jeder Anwohner oder Gewerbetreibende dies (sofort) nachvollziehen und im persönlichen Empfinden gutheißen kann … Leider ist auch Mancher nicht in der Lage, “über den Tellerrand hinaus” zu denken und zu bewerten und misst Veränderungen mit dem Maßstab der Vergangenheit (z.B. mit der Aussage, die ich letztens hörte: “Na jetzt sind ja so Künstlersachen in manchen Läden eingezogen” … darauf ich: “das ist doch gut und bringt Belebung …” … “das sind doch aber keine richtigen Geschäfte …” (Dialog sinngemäß wiedergegeben). … habe teilweise auch Meinungen von Bürgern erfahren, die diese Kästen etwas belächelnd abtun oder in Unkenntnis der Zusammenhänge medial kommunizierte Gesamtkosten ausschließlich auf die Herstellung und Anbringung der Kästen beziehen und dann natürlich verzerrt bewerten.  R.W.    
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